Gelegentlich hakt es im Netz leider an der einen oder anderen Stelle; oftmals sind es allerdings auch lokale Probleme (geringe lokale Internet-Bandbreite, fehlender Ethernet-Uplink für attraktive Knoten), die die Funktion behindern. Wir arbeiten daran, das Netz transparenter, nachvollziehbarer zu machen.

Eine der Herausforderungen bei einem Maschennetzwerk ist sicherlich dessen Verteiltheit. Hinzu kommt, in unserem speziellen Fall, daß die einzelnen Netzabschnitte über das Internet verbunden werden — ein mittelfristiges Ziel ist es daher, über Richtfunkstrecken diese »Krücke« ablösen zu können.

Aber auch mit Richtfunk wird »das Herz« des Netzes in Rechenzentren sitzen, denn alle Orte im Kreis Gütersloh – oder gar rund um die Müritz – per Funk untereinander zu verbinden, darf getrost als Fernziel gesehen werden. Ferner funktionieren einige der praktischen Aspekte unseres Aufbaus, insbesondere das ›Roaming‹ von einem Knoten zum nächsten ohne neue IP-Vergabe, nur durch den Rückgriff auf zentrale Resourcen. (Zumindest bei IPv4; IPv6 funktioniert etwas anders.)

rrd-Graph
Daten­fluß­vi­suali­sier­ung für den Frei­funk im Kreis GT so­wie der Müritz-Region.

Wie dem auch sei, im Hintergrund haben wir da eine durchaus interessante Infrastruktur am Start, in deren Funktion ab heute etwas ›reingeschaut‹ werden kann.

Im Grunde ist das ein ›ganz normales‹ ISP-Setup, wir haben Peering-Router an den Ecken des Netzes (bgp1 bis bgp4), über die wir den Datenverkehr mit unseren ›Peers‹ bzw. ›Upstreams‹ austauschen. Intern unterhalten sich die Router untereinander (über BGP4 und OSPF) und tauschen Routinginformationen aus — so kann z. B. trotz Systemausfällen (aktuell sind gw03 und bgp1 zwecks Wartung deaktiviert) der Netzbetrieb aufrecht erhalten werden. So sieht das übrigens beim Freifunk Rheinland aus, einem unserer ›Peers‹ (oder eher ›Upstreams‹; hier der Tweet zum Bild). Und am Ende geht der Traffic aus dem Internet ins Mesh — die Ebene zwischen den Internet-Wolken oben und der Mesh-Wolke unten ist im Grunde nur dazu da, die Daten zu verteilen ;) Aus Gründen der Ausfallsicherheit ist das Setup zudem auf zwei Standorte verteilt (Gütersloh und Fal­ken­stein/Vogtland).

Bei der Erstellung des Bildes (welches übrigens alle 5 Minuten mit aktuellen Werten neu erzeugt wird; die HTML-Seite sorgt für einen entsprechenden Refresh) fiel allerdings auf, daß einige Informationen noch nicht erfaßt werden; diese werden nach und nach noch hinzugefügt, sodaß weniger und weniger Links komplett grau erscheinen.

Mitterweile haben wir für unsere Freifunk-Netzaktivitäten auch eine eigene, offizielle AS-Nummer (AS206813) — zukünftig wollen wir darüber unabhängiger von den ›großen Vereinen‹ (Förderverein Freie Netze e. V., Freifunk Rheinland e. V.) werden. Nicht, weil diese schlechte Arbeit machten, ganz im Gegenteil. Allerdings ist Dezentralität ein Grundgedanke beim Freifunk, insofern ist auch dies nur ein logischer Schritt in der Weiterentwicklung.

Netz-Visualisierung